Bolfrashaus – Geschichte

Von der Vergangenheit

Erstmalig wurde das Haus 1540 erwähnt, da es der Witwe des Barthol Degenhardt gehörte. Schon 1567 war es im Besitz des Bürgermeisters Albrecht Wins. Er scheint das Haus neu gebaut zu haben, denn „neues Haus“ war in dem (seit 1945 verschollenen) Luciae-Register aus dem Jahr 1572 zum Grundstück vermerkt. 

Nach dem Tod von Wins im Jahr 1583 ging das Haus an seine Erben, zu denen wohl auch Bürgermeister Adam Bolfras gehörte. Nach dem Tod seines Vaters in dem gleichen Jahr erbte Michael Bolfras (jun.) das Haus und die östlich davon gelegenen zwei Buden. 

Ob es das Haus neu errichten ließ oder es um die Buden erweiterte – das wissen wir heute nicht. Mindestens jedoch ließ er 1597 aus Sandstein an der Hausecke zum Markt ein Erker errichten, der kreisrund, über die zwei oberen Etagen des Hauses führte. Mit diesem Erker hob Michael Bolfras – seines Zeichens Syndikus der Universität und Kanzler der Johanniter-Ordensballei Sonnenburg – sein Haus über die an sich schon prächtigen Häuser am Markt hervor.

Michael Bolfras war nicht lange im Besitz des Hauses. Im Jahre 1603 verkaufte er es an den Professor und (seit 1596) Generalsuperintendenten der Mark Brandenburg Christoph Pelargus (1565-1633). 

Hier die weitere Geschichte des Hauses im Überblick:

1672 – neuer Eigentümer: Dr. Petrus Schultz

1721 – Im Eigentum von Dr. Schmeski

1732 – neuer Eigentümer: Meister Johann Gottfried Langner

1743 – im Besitz von Johann Gabriel Probeck

1744 – Eigentum von Johann Gabriel Brodbeck – Errichtung des Kaffeehauses

1773 – im Besitz der Familie Hartung

1889 – Brand und Wiederaufbau – Verlust des mittelalterlichen Daches

1924 – Erneuerung der Fassade und des Erkers im Auftrag des Magistrates

1945 – Zerstörung infolge des 2. Wetlkrieges

Quelle: Stadtarchiv Frankfurt (Oder)
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